Die Gemeine Esche, Gewöhnliche Esche oder Hohe Esche (Fraximus excelsior) ist eine heimische Baumart in Europa, die mit einer Wuchshöhe von etwa 40 Metern zu den höchsten Laubbäumen zählt. Sie erreicht ein Alter von etwa 250 – 300 Jahren.

 

Schon in der Antike wurden verschiedene Teile der Esche zu Heilzwecken verwendet. Sie ist erwähnt im Corpus Hippocraticum  (Sammlung von mehr als 60 antiken medizinischen Texten, die zwischen dem 5. Jh. v. und 2. Jh. n. Chr. entstanden sind) und im De Materia Medica (historischer Ausdruck für die Lehre von den Arzneimitteln von Pedanios Dioscurides). Hildegard von Bingen beschreibt im 12. Jahrh. die Anwendung von Eschenblättern zur Zubereitung eines harntreibenden Tees und Konrad von Megenberg empfahl die Asche der Rinde zur Behandlung von Knochenbrüchen. Hieronymus Bock verwendete das Destillat der Eschenrinde im 16. Jahrh. bei Gelbsucht und Steinleiden und Pietro Andrea Mattioli die Rindenasche als Heilmittel, Hufeland empfahl Teeaufgüsse aus Rinde und Blättern bei Gicht und     Muskelrheuma.    Anfang   des    18. Jahrh.

überlegte man, die Rinde der Esche als Ersatz für Chinarinde als fiebersenkendes Mittel zu verwenden. Mehrere Orte haben die Esche in ihrem Namen, z.B .Eschwege, Eschede (beide Orte tragen auch einen Eschenzweig im Wappen) und Eschweiler.

 

Eschenholz ist ein schweres und hartes Holz. Seine Zug- und Biegefestigkeit übertrifft die der Eiche. Das Holz wird als Massivholz und auch in Form von Furnieren für Möbel eingesetzt. Wand- und Deckenverkleidungen und Parkett- und Dielenböden sind weitere Verwendungsmöglichkeiten. Stiele für Hämmer, Beile, Schaufeln, also wo hohe Ansprüche an die Festigkeit gestellt werden, bestehen oft aus Eschenholz. Auch in der Stellmacherei war das Eschenholz von großer Bedeutung.

Lanzen aus Eschen werden schon im 7. Jahrh. v. Chr. Von Hesiod in seinem Buch „Werke und Tage“ erwähnt. Als Weltenbaum „Yggdrasil“ ist die Esche in der „Edda“ erwähnt. Die Zweige reichen über den ganzen Himmel und erstrecken sich über die ganze Welt. Der Baum ruht auf drei Wurzeln, unter denen Quellen entspringen.

 



Beeindruckende Esche in Mittegroßefehn